In Balance bleiben

Myriam Mathys
·
10. Juli 2023
steine in perfekter balance blog website

Eigentlich bedeutet «in der richtigen Balance» zu sein, ja nichts anderes als das «Sowohl als auch» zu leben und die Welt nicht nur als «Entweder oder» zu sehen.

Alles, was irgendwie dazu gehört, sollte eine Rolle spielen. Jedoch von diesem «alles» braucht es immer das richtige Mass: weder zu wenig noch zu viel. Eben so, dass man in einer für sich stimmigen Balance bleiben kann.

So weit, so einfach – und gleichzeitig so schwierig.

Wie schaffe ich es als vielseitig interessierter Mensch, mich nicht zu überlasten? Nicht plötzlich zu viel von allem zu haben? – Ich finde das nach wie vor eines meines zentralen Lebensthemen bzw. meiner schwierigsten Lernaufgaben.

Einen Ansatzpunkt kenne ich aber: Es hat etwas mit der Energie zu tun, die einem zur Verfügung steht.

Wenn ich tendenziell mehr von dem mache, was mir Energie gibt, statt mich vor allem mit Themen zu beschäftigen, die mir Energie rauben, dann fühle ich mich nicht überlastet. Denn stimmt die Balance vielleicht nicht in der absoluten Anzahl Stunden, aber auf jeden Fall im persönlichen Energieausgleich.

Das fängt damit an, dass sich auf das fokussiert, was einem wirklich Freude bereitet. Und ich empfinde es als absolutes Privileg, dass ich beruflich etwas machen kann, das mir Freude bereitet. Es ist das Beste, was ich mir vorstellen kann, Organisationen und dabei natürlich insbesondere die Menschen, die diese ausmachen, dabei zu begleiten auf ihrem Entwicklungsweg weiterzukommen!

Und dann kann ich noch etwas teilen, was auch nicht ich rausgefunden, aber selbst immer wieder erfahren habe: Je mehr man gibt, desto mehr bekommt man zurück!

Ich hatte mal einen Keramiklehrer, der Künstler Sandor Kecskemeti, der in Kursen ganz freigiebig alle seine Tipps und Tricks zu seinen ganz aussergewöhnlichen Techniken weitergab. Und als ihn eine Kursteilnehmerin darauf ansprach, ob er denn nicht Angst davor hätte, dass die anderen nachher genau das gleiche machen wie er, sagte er nur: Know-how zu verschenken schafft bei mir Platz für Neues – und wenn alle anderen dasselbe machen wie ich, dann bin ich schon wieder einen Schritt weiter.

Franziska und ich haben vor einiger Zeit die Initiative «After work in dialogue» gestartet, bei der wir methodisches Know-how verschenken, das dabei hilft, dass Teams besser zusammenarbeiten können. Einfach, weil wir es ganz wichtig finden, dass sich dieses Know-how in den Organisationen verbreitet. Und das Schöne ist, dass wir selbst dadurch auch immer weiter lernen: einerseits, weil wir über eigene Erfahrungen reflektieren und ausserdem, weil wir natürlich auch von den Erfahrungen der Teilnehmer:innen profitieren.

Und wir bekommen total schöne wertschätzende Feedbacks, die uns berühren: ein richtiger Energie-Booster! Der offenbar auf beide Seiten wirkt.

Herzliche Grüsse,

Myriam
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